Was macht eigentlich eine Psychoonkologin?

Dr. phil. Berit Runge im Interview

Was macht eigentlich eine Psychoonkologin?

04. September 2023

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Dr. phil. Berit Runge arbeitet seit 10 Jahren als Psychoonkologin im Sankt Gertrauden-Krankenhaus. Neben ihrer Festanstellung arbeitet sie als selbständige Psychotherapeutin in eigener Praxis. Im Interview erzählt sie uns über ihren Berufsalltag am Gertrauden, die Vorteile des „zweigleisigen“ Arbeitens und warum sie ihren Job mit niemandem im Haus tauschen möchte.

Berit, was gefällt dir an deinem Job als Psychoonkologin hier im Gertrauden am besten?

Am besten gefällt mir, dass ich ziemlich autonom arbeiten kann. Wir Psychologinnen sind natürlich auch Teil eines Teams, aber wir unterliegen nicht so strikten Vorgaben. Ich kann mir meine Gesprächstermine mit den Patient:innen quasi selbst einteilen und bin auch inhaltlich im Gespräch sehr frei. Außerdem gefällt mir, dass mein Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich ist und durch die verschiedenen Krankheitsbilder der Patient:innen unterschiedliche Anforderungen an mich gestellt werden. Ich mag den Austausch mit den Menschen sehr.

Psychoonkologinnen: Ansprechpartnerinnen für alle Patient:innen im Haus

Was sind denn eigentlich die Aufgaben einer Psychoonkologin im Krankenhaus?

Primär sind wir Psychoonkologinnen Ansprechpartnerinnen für die Patientinnen mit Brustkrebs. Manche begleiten wir bereits ab dem Zeitpunkt der Diagnose und stehen ihnen in allen psychologischen Angelegenheiten zur Seite. In der Regel sprechen wir mit den Patientinnen aber spätestens dann, wenn sie zur Operation ins Krankenhaus kommen. Mit vielen der Frauen treten wir in Kontakt, bevor diese mit der Chemotherapie beginnen. Denn zu diesem Zeitpunkt haben sich oftmals schon viele Ängste und Sorgen angestaut und viele Fragen angesammelt. Neben den Brustkrebspatientinnen kümmern wir uns auch um Patientinnen und Patienten mit Darmkrebs und sind für Hauskonsile da. Das bedeutet, dass wir von allen Stationen angefragt werden, sobald es Patient:innen gibt, die psychisch belastet sind und unsere Hilfe brauchen. Diese besuchen wir dann auf dem Patient:innenzimmer und gehen mit ihnen ins Gespräch.

Und wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Ich komme morgen ins Haus und sortiere zunächst, auf welchen Stationen ich Gespräche mit Patient:innen habe, in welchem Zimmer diese liegen und worum es thematisch geht. Dann ziehe ich los und arbeite meine Liste ab. Wir haben aber auch Brustkrebspatientinnen, die ambulant ins Krankenhaus kommen, diese Gesprächstermine planen wir bereits im Voraus. Zwischenzeitlich bekommen ich dann manchmal noch einen spontanen Anruf aus dem Brustzentrum oder aus einer anderen Abteilung im Haus, wenn es eine Patientin oder einen Patienten gibt, die oder der meine psychologische Hilfe benötigt.

Du arbeitest sowohl festangestellt im Krankenhaus als auch selbständig in eigener Praxis. Welches sind für dich die Vorteile von einer Festanstellung im Krankenhaus?

Da ich beides mache, kann ich das gut vergleichen. Die 20 Stunden, die ich wöchentlich im Krankenhaus arbeite, sind eine tolle Ergänzung zu meiner Selbständigkeit. Ich habe hier viel mehr sozialen Austausch mit Kolleg:innen, auch mit Kolleg:innen aus anderen Fachbereichen. Es begegnen mir hier einfach viel mehr Menschen als beim 1:1 Kontakt in meiner Praxis. Und ich bin hier auch körperlich viel mehr unterwegs und sitze nicht den ganzen Tag. Es ist für mich einfach eine hervorragende Ergänzung zu meiner Selbständigkeit.

"Das Sankt Gertrauden-Krankenhaus ist einfach kein Standard-Krankenhaus"

Was gefällt dir denn besonders gut am Gertrauden?

Besonders gut gefällt mir, dass das Gertrauden übersichtlich ist. Es ist toll, dass wir so einen großen Garten haben, den wir vor allem in Coronazeiten mit unseren Patient:innen gerne genutzt haben, das ist schon etwas Besonderes. Außerdem finde ich es schön, dass das Krankenhaus in der Stadt liegt und Leben drum herum ist. Das Sankt Gertrauden-Krankenhaus ist einfach kein Standard-Krankenhaus.

Und zu guter Letzt: Wenn du für einen Tag mit jemandem aus dem Gertrauden tauschen könntest, wer wäre es?

Über diese Frage habe ich lange nachgedacht, aber mir ist tatsächlich niemand eingefallen, mit dem ich würde tauschen wollen. Ich habe hier einen ziemlich schönen Job.

Noch Fragen?

Klar, wir wollen uns gut darstellen, damit wir für Dich/Sie attraktiv sind. Aber wir wollen uns hier nicht anders zeigen als wir sind. Unsere Kolleginnen und Kollegen überzeugen sowieso am meisten. Wenn es also noch offene Fragen gibt, hilft unsere Personalabteilung gerne weiter: 030 8272 2424

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