Was macht eigentlich eine Physiotherapeutin im Krankenhaus?

Im Gespräch mit Marisa Weißfuß

Was macht eigentlich eine Physiotherapeutin im Krankenhaus?

11. April 2023

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Marisa Weißfuß arbeitet seit fast 25 Jahren als Physiotherapeutin im Krankenhaus: Auf der Station 33 in der Neurochirurgie. Im Interview erzählt sie uns, wie ein typischer Arbeitstag bei ihr aussieht, warum sie als Physiotherapeutin lieber im Krankenhaus als in einer Praxis arbeitet und was ihr an ihrem Job im Gertrauden am besten gefällt.

Marisa, warum arbeitest du als Physiotherapeutin in einem Krankenhaus und nicht in einer Praxis?

Das Tolle an der physiotherapeutischen Behandlung im Krankenhaus ist, dass man in wenigen Tagen sehr viel bei den Patientinnen und Patienten erreichen kann: Von der Bettlägerigkeit zum Treppenläufer. Bei Bedarf sind Therapien außerdem mit einem zweiten oder sogar dritten Kollegen möglich und ich kann mir meine Zeit frei einteilen. Durch den festen Standort hier am Gertrauden muss ich außerdem nicht für Hausbesuche durch die Gegend fahren.

"Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten und ihnen Gutes tun"

Warum bist du überhaupt Physiotherapeutin geworden?

Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten und ihnen Gutes tun. Ich habe mein Schulpraktikum in der Physiotherapie in einem Krankenhaus absolviert, danach stand mein Berufswunsch fest. Es ist so spannend, sich immer wieder auf neue Menschen einstellen zu müssen und die Behandlungen auf jede und jeden anzupassen. Und wenn die Patient:innen dann etwas erreicht haben, bin ich ganz stolz.

Was gefällt dir an deinem Job hier im Sankt Gertrauden-Krankenhaus am besten?

Da wir ein relativ kleines Krankenhaus sind, kennt man sich hier am Gertrauden untereinander. Außerdem findet ein gutes interdisziplinäres Arbeiten statt. Ich habe ein großartiges Team, das sich gegenseitig unterstützt und über allem steht die christliche Nächstenliebe.

Physiotherapeutin im Krankenhaus: Ein abwechslungsreicher Job

Was sind deine Aufgaben als Physiotherapeutin im Krankenhaus?

Meine Aufgaben als Physiotherapeutin im Krankenhaus sind sehr vielseitig. Ich behandle Menschen allen Alters und mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern. Nach Operationen bin ich für die Frühmobilisation von Patientinnen und Patienten zuständig, außerdem für die Kräftigung und die Mobilisation von Gelenken. Gerade bei älteren oder bettlägerigen Menschen zählt die Gangschule und das Treppensteigen zu meinen Aufgaben. In diesem Zusammenhang bin ich auch für die Beratung und Bestellung von Rollatoren und Rollstühlen zuständig.

Patientinnen und Patienten mit einem Schlaganfall behandle ich mit der Bobaththerapie, Menschen mit Bandscheibenvorfällen mit der McKenzie-Therapie. Auf der HNO-Station und der Neurochirurgie bin ich zuständig für das Ausführen von Gleichgewichtsübungen. Außerdem zählen die Atemtherapie, das Beckenbodentraining, Fango und Massagen, manuelle Lymphdrainage und das Herzinfarktstufenprogramm zu meinen Aufgaben. Wie ihr seht, ein sehr abwechslungsreicher Job.

Zu guter letzt: Wie sieht ein typischer Arbeitstag als Physiotherapeutin im Krankenhaus bei dir aus?

Normalerweise starte ich meinen Tag damit, die Verordnungen des ärztlichen Personals für die Patientinnen und Patienten zu sichten. Gegebenenfalls halte ich dann nochmal Rücksprache mit den Ärzt:innen oder dem Pflegepersonal. Auf der Station bin ich dafür zuständig, mit den am Vortag operierten Patientinnen und Patienten gemeinsam aufzustehen und sie über rückengerechtes Verhalten aufzuklären. Dann geht es meist weiter mit der Durchführung der Behandlungen: Verschiedene Übungen, Gangschulen, Atemtherapien oder spezifische Therapien. Natürlich kommt es auch mal vor, dass ich meine Kolleginnen und Kollegen auf anderen Stationen unterstütze, die meiste Zeit arbeite ich jedoch in der Neurochirurgie. Am Ende des Arbeitstages dokumentiere ich alle Behandlungen am Computer.

 

Zusammenfassung

Marisas vielfältige Aufgaben als Physiotherapeutin im Krankenhaus

  • Frühmobilisation nach Operationen
  • Kräftigung und Mobilisation von Gelenken
  • Gangschule und Treppensteigen
  • Beratung und Bestellung von Rollatoren und Rollstühlen
  • Bobaththerapie bei Schlaganfall
  • McKenzie-Therapie bei Bandscheibenvorfall
  • Ausführen von Gleichgewichtsübungen
  • Atemtherapie
  • Beckenbodentraining
  • Fango und Massagen
  • manuelle Lymphdrainage
  • Herzinfarktstufenprogramm
  • uvw.